"Namensherkunft: Der heutige Name kann leicht variieren, je nach Gegend heißt er auch Wolperdinger, Woipertinger, Woiperdinger, Volpertinger, Walpertinger oder Wulpertinger. In Teilen Niederbayerns wird das Wesen als Oibadrischl bezeichnet, in der Oberpfalz als Rammeschucksn, in Niederösterreich und Teilen Salzburgs ist der Begriff Raurackl in verschiedenen Schreibweisen geläufig. Der Schriftsteller Ludwig Ganghofer bezeichnete das Wesen als Hirschbockbirkfuchsauergams. Die Brüder Grimm berichten in ihrer Deutschen Sagensammlung von einem Wesen, das 1753 Kreißl genannt wurde, und auch der Sprachforscher Johann Andreas Schmeller nannte die Nähe zum heutigen kreischen. Die Herkunft der Bezeichnung Wolpertinger ist ungeklärt. Bernd E. Ergert, Direktor des Deutschen Jagd- und Fischereimuseums in München führt die Bezeichnung auf Glasmacher aus der Ortschaft Wolterdingen bei Donaueschingen zurück. Diese fertigten Schnapsgläser in Form von Tiergestalten, die allgemein Wolterdinger genannt wurden. Durch sprachliche Abschleifung soll daraus Wolpatinger bzw. Wolpertinger entstanden sein. Eine weitere Worterklärung liefert der Große Brockhaus von 1994, Bd. 24: Danach ist Wolpertinger mit mundartlich Walpar verwandt, einer Entstellung von Walpurgisnacht."
Doch weder seine hohe Fruchtbarkeit, noch seine vielfältigen Futterreserven oder seine scheue Art konnten verhindern, dass der Wolpatinger zu den bedrohtesten Tierarten dieses Planeten avancierte. Seit nunmehr 60 Jahren steht der Wolpatinger auf den schwarzen Listen sowohl der UNO wie dem WWF und der Landesinnung des Schäffler- und Friseurhandwerks.
So liegt die letzte bestätigte Sichtung eines Wolpatinger in freier Wildbahn beinahe fünf Dekaden zurück. Diese geht auf einen tragischen Verkehrsunfall im Bayerischen Wald zurück, der vom Revierförster Waltram Bernbichler seinerzeit zu den Akten genommen wurde. Es muss leider davon ausgegangen werden, dass der letzte, in Freiheit lebende Wolpatinger, 1970 von einem Zahnarztehepaar aus Bottrop nahe Furth im Wald angefahren und im nahegelegenen Gasthaus "zum Bey" mariniert, gekocht und verzehrt worden ist. Über den Geschmack ist leider nichts überliefert.
Es wird weiterhin gemunkelt, dass einheimische Jäger, Bauern, Lehrer, Polizisten, Zöllner ... verschiedenen Exemplare in Gefangenschaft halten und züchten. So kann bei belauschten Gesprächen mit solchen “Züchtern“ hin und wieder das Codewort wie “ich muss hoarm zum Oidn (-depp)“ oder „mei Oide (-Drudschn) word“ vernommen werden. Dechiffriert bedeutet diese Aussagen – Es ist Fütterungszeit bzw. mein Wolpatinger (in letzteren Fall ist eben das Weibchen genannt "oide Drudschn") benötigt meine Fürsorge.
Wie auch immer, diese sehr scheue und seltene Art, die bis in die 70er Jahre noch in unseren Breiten als einheimisch galt, und seine Berechtigung in freier Wildbahn hatte, soll wieder Bestandteil unserer Natur werden. Bitte lassen Sie sich hier
R E G I S T R I E R E N
und werden Mitglied der Interessengemeinschaft Freiheit für den Wolpatinger und stimmen damit zu, dass unser Wolpatinger wieder ausgewildert, und so wieder in seinem natürlichen Umfeld, auf Lichtungen und Waldrändern, beobachtet werden kann.
Als Vorbild könnte uns hier der europäische Wisent
"... In den 1920er Jahren war der Wisent akut vom Aussterben bedroht; der letzte freilebende Wisent, ein Bergwisent, wurde 1927 im Kaukasus geschossen. Alle heute lebenden Wisente stammen von nur zwölf in Zoos und Tiergehegen gepflegten Wisenten ab. Die niedrige genetische Variabilität gilt als eine der wesentlichen Gefahren für den langfristigen Erhalt der Art. Nach Anstrengungen seitens Zoos und Privatpersonen, die Art zu erhalten, konnten die ersten freilebenden Wisentherden 1952 im Gebiet des heutigen Nationalparks Białowieża an der polnisch-weißrussischen Grenze durch Auswilderung wieder angesiedelt werden. Im Jahre 2004 existierten 31 freilebende Populationen in einer Gesamtstärke von 1955 Wisenten. Das entspricht rund 60 Prozent des Weltbestandes. Im Jahre 2013 wurde im nordrhein-westfälischen Rothaargebirge eine achtköpfige Wisentherde ausgewildert. Damit leben nun erstmals seit einem halben Jahrtausend wieder Wisente frei auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. ...